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Die Arado Ar 232 im Einsatz
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Der erste Einsatz, mit der Ar 232 A-01, war vom 6. Februar 1943 an geplant. Sie sollte zur Versorgung der bei Stalingrad eingeschlossenen 6.Armee beitragen. So weit kam es aber nicht, weil das Flugzeug schon auf dem Wege dorthin aus unbekannter Ursache abstürzte. Eine weitere A-0 Maschine wurde der Wetterstaffel 5 in Nordnorwegen zugeteilt. Oblt.Rudolf Schütze (RK) und seine Besatzung landeten damit unter anderem auf Spitzbergen und auf der Bäreninsel. Am 26. August 1943, auf dem Weg nach Deutschland, um seine zweimotorige A gegen eine viermotorige B zu tauschen, prallte das Flugzeug bei Drageidet gegen einen Berg, wobei alle Insassen ums Leben kamen.

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Oblt. Schützes Ar 232 A-10, TC+EG bei der Westa 5 in Banak

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Die 7.Staffel des Ergänzungs-Transportgeschwaders
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Die meisten fertiggestellten Maschinen erhielt das Ergänzungs-Transportgeschwader (ETG.) ih Schönwalde, das eine Ausbildungsfunktion für Transportflieger hatte. Dessen neu aufgestellte 7. Staffel (7./ETG) sollte nur mit Ar 232 ausgerüstet werden. Auch dort stürzte das erste Flugzeug, die A-03, schon am 15. August 1943 ab, wobei, neben dem als Staffelkapitän vorgesehenen Hptm.Walter Meltzer (RK) und seiner Besatzung, auch der Kommandeur der I./ETG, Maj.Kurt Wendorf, ums Leben kam. Die weitere Aufstellung der Staffel erfolgte dann in Eger unter dem Kommando von Maj.Josef Belz (RK). Vom 17. Dezember 1943 an erhielt die Staffel zu der bereits vorhandenen A-02, die Anfang Februar 1944 zur L5+AR wurde. und der A-06 (L5+BR) 3 weitere Maschinen und zwar die A-09, die zur L5+CR wurde, die B-06 (L5+DR) und die B-05 (L5+ER). Nach eingehender Schulung wurde die Staffel mit diesen sechs Flugzeugen am 2. Februar 1944 nach Warschau-Okecie verlegt. Von dort flog sie bis zum 9. Februar Transporte zum Südabschnitt der Ostfront, zurück mit Verwundeten beladen. Vermutlich bekamen die Flugzeuge der Staffel zu dieser Zeit auch ihr Abzeichen aufgemalt, einen Elefanten mit an- bzw. untergeschnallten Flügeln und Rädern sowie "Rückstoßantrieb".

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Major Belz

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Wieder zurück in Eger, konnte Major Belz, zusammen mit seinem Funker Fw. Heinz Mönkemeyer, am 18. Februar 1944 noch die A-08 aus Brandenburg abholen, die zur L5+FR wurde. Dieses Flugzeug blieb jedoch nicht lange bei der Staffel, sondern musste an das neu aufgestellte KG. 200 abgegeben werden, wo es mit diesem Kennzeichen weiter betrieben wurde. Ofw. Limbrecht überführte es am 19. März nach Finsterwalde, wo es zunächst Oberleutnant Lothar Sieber übernahm, später dann Uffz. Bruno Davids. Sieber war es, der später bei der Erprobung der Bachem Ba 349 'Natter' tödlich verunglückte. Für die Staffel folgten nun vier Wochen Flugbetrieb von Eger aus mit Transportaufgaben zu Zielen vorwiegend im Reichsgebiet. Am 19. März kam der erneute Verlegungsbefehl nach Warschau, jetzt mit Unterstellung unter das TG.5. Dieser Einsatz sollte länger dauern. Transporte nach Odessa, Tiraspol, Jasionka, Galatz und zu anderen Plätzen im Süden der Ostfront wurden geflogen, wobei sich die Arados unter allen Wetterbedingungen bewährten und beachtliche Transportleistungen erbrachten, wie dem Kriegstagebuch (KTB) des TG 5 zu entnehmen ist. Leider kehrte eine Maschine,die A-02 AR, von einem Einsatz nicht zurück. Sie musste am 29. März auf dem Flug von Odessa nach Lemberg vermisst gemeldet werden.

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Das Staffelabzeichen ..

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.. auf dem Flugzeug von Ofw. Emil Uhrig

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Da die Wehrmacht im Südosten zum weiteren Rückzug gezwungen war, wurden die Strecken von Warschau aus als zu lang betrachtet. Deshalb kam am 13. April ein erneuter Verlegungsbefehl, diesmal nach Zilistea in Rumänien. Die Ziele lagen jetzt näher. Vor allem Sewastopol wurde angeflogen, unter ständigen Jagd- und Bombenangriffen des Gegners. Auf dem Hinweg bei Tag und Nacht war es vor allem Verpflegung, Munition und Nachschub, während zurück vorwiegend Verwundete zu transportieren waren. Nach einem nochmaligen harten Einsatz aller verfügbaren Transportflugzeuge war die Räumung der Krim am 12. Mai beendet und auch die 7./ETG. wurde, nach Erledigung noch vorliegender Einzelaufträge, nach Eger zurück verlegt. Während des April, des Hauptmonats der Aktion, hatten die nur noch 5 Flugzeuge der Staffel mit 405 t rund 13,1% der Gesamtleistung des TG. 5 bestritten, auf den Rückflügen sogar über 14%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass für diese Zeit, neben den beiden mit Me 323 ausgerüsteten Gruppen des Geschwaders, noch die Tr.fl.st. 5 (Ju 90 und Pi 108), die Tr.Gr. 30 (He 111), die Schleppgruppe 2 (He 111 und Go 242) und die IV./TG.1 (Ju 52) dem TG. 5 unterstellt waren. Es ist sicher nicht vermessen, aus diesen Ergebnissen den Schluss zu ziehen, dass damit die Überlegenheit der Ar 232 und ihres Konzepts gegenüber allen anderen Transportflugzeugen eindeutig bewiesen wurde.

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Die B-09 ging sofort zur Tr.fl.st.5 nach Mühldorf

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Die Folgezeit brachte der Staffel einschneidende Veränderungen. Zunächst wurde sie nach Mühldorf am Inn verlegt, dem Heimatplatz der ebenfalls bei der Krimräumung eingesetzten, bisher selbstständigen und von Hptm. Gerhard Wasserkampf geführten Tr.fl.st. 5. Diese wurde nun als zunächst 13., schließlich aber 14. Staffel dem TG 4 angegliedert. Damit änderten sich deren Kennzeichen von bisher J4 in G6, mit dem Staffelbuchstaben Y. Die Arados der bisherigen 7./ETG, die A-06 und A-09, sowie die B-05, B-06 und B-07, aber wurden dieser Staffel eingegliedert und ebenfalls auf G6 umgestellt. Hinzu kam noch die B-09, die aber bereits direkt zur Tr.fl.st. 5 gegangen war und dort das Kennzeichen J4-UH erhalten hatte. Major Belz verließ die Staffel, um als Kommandeur die I./JG.110 in Altenburg zu übernehmen. Hptm. Behrendt hingegen blieb in Mühldorf. Bis auf wenige Einzelaufträge hatten die Besatzungen der Staffel viel Ruhe, um sich und die Flugzeuge wieder einsatzbereit zu machen.

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Unternehmen Zeppelin
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Oberfeldwebel Helmut Vierus

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Anfang Juli 1944 hatte unter dem Decknamen 'Unternehmen Zeppelin' die dem Kampfgeschwader 200 (KG 200) zugeteilte A-08, mit dem Flugzeugführer Uffz. Bruno Davids und dem Kommandanten Lt. Paul Goldstein, von Riga aus vergeblich versucht, zwei übergelaufene russische Agenten, einen Mann und eine Frau, in der Nähe von Moskau auf einem verlassenen, ehemaligen deutschen Feldflugplatz abzusetzen. Die beiden, mit allem dafür Nötigen ausgestattet, sollten mit einem mitgebrachten Beiwagenmotorrad nach Moskau gelangen und dort auf Stalin einen Anschlag verüben. Dieses sorgfältigst vorbereitete Unternehmen hatte wegen vielfacher Widrigkeiten abgebrochen werden müssen. Das Flugzeug, das dort nicht gelandet war, hatte auf dem Rückflug mit einem der Fahrwerke Schwierigkeiten, deren Ursache sogar auf Sabotage schließen ließ. Das Unternehmen sollte aber auf jeden Fall erneut versucht werden. So forderte das KG. 200 von der 14./TG. 4 eine andere Arado an, diesmal eine viermotorige. Die Wahl fiel auf die B-05, die möglicherweise noch nicht von L5+ER auf G6+?Y umgemalt worden war. Die Besatzung bestand aus dem mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichneten Flugzeugführer Ofw. Helmut Vierus, mit Fw. Gerhard Tiedt als Beobachter und Navigator, Uffz. Gerhard Haberecht als Bordfunker, Uffz. Wilhelm Braun als Bordmechaniker und Uffz. Gerhard Schneider als Bordschütze. Vorsorglich zusätzlich mitgenommen wurde der 1. Wart des Flugzeugs, OGefr. Eugen Hätterich. Das Flugzeug, ebenfalls von Riga aus gestartet, erreichte zwar das Ziel bei Rshew, etwa 200 km vor Moskau, landete aber auf einer anderen als der vorgesehenen Fläche, einer großen Waldlichtung. Dabei streifte es in der Dunkelheit anscheinend einen Baum, der die Arado so schwer beschädigte, dass ein Wiederstart unmöglich war. Die beiden mitgebrachten Russen, in Offiziersuniformen und mit entsprechenden Ausweisen versehen, machten sich zwar mit dem Motorrad auf den Weg nach Moskau, fielen aber wohl durch eine kleine Unachtsamkeit unterwegs auf und wurden verhaftet. Die Besatzung aber scheint versucht zu haben, entweder einzeln oder in Gruppen, sich bis zur deutschen Front durchzuschlagen. Von keinem von ihnen tauchte je ein Lebenszeichen mehr auf.

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Die Rennstrecke
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Hauptmann Walter Behrendt

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Diesen Begriff prägten die Besatzungen der 6 Ar 232, die von Mitte Oktober an dem KG. 200 unterstellt und unter der Führung von Hptm. Behrendt nach Großschiemanen in Ostpreußen verlegt worden waren. Sie sollten bald Nacht für Nacht Richtung Osten fliegen, um eine dort im Rücken der vordrängenden sowjetischen Truppen noch vorhandene oder später nur noch vermutete deutsche Kampfgruppe zu versorgen. Dieser Verband unter dem Kommando von Oberstleutnant Scherhorn versuchte, den Anschluss an die deutschen Linien wiederzugewinnen. Die Arados waren für diesen Einsatz gewählt worden, weil man zumindest anfangs glaubte, bei der Kampfgruppe landen zu können, um Nachschub hin und Verwundete oder nicht mehr Marschfähige zurückzubringen. Die von Mühldorf zum neuen Einsatzplatz fliegende B-09, G6+UY, mit dem Flugzeugführer Ofw.Hans-Georg Boldt, erhielt den Auftrag, in Altenburg zwischenzulanden, um den früheren Staffelkapitän, Major Belz, von dort abzuholen. Man wollte seine große Erfahrung mit dem Muster für diesen Einsatz verfügbar machen. Als erstes sollte er, als Beobachter in einer He 111, die der Staffelkapitän der 2./KG. 200, Oblt. Fritz Reese selbst steuerte, die anzufliegende Gegend erkunden. Jedoch schon bei der Rückkehr von diesem Flug, am 2. November 1944, stürzte das Flugzeug im Landeanflug bei schwierigen Wetterbedingungen ab. Alle Insassen, neben Major Belz und Oblt. Reese noch der Bordmechaniker Ofw. Otto Röhrig und der Bordfunker Ofw. Herbert Althoff, kamen uns Leben. Nur der mitfliegende Absetzer, Fw. Max Friedel und der Bordschütze Uffz. Alfred Schramm, kamen verletzt davon. Den ersten „scharfen“ Einsatz flog Ofw. Max Limbrecht mit der G6+YY, der B-07.

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Bruch der A-06 in Jesau bei der 'Rennstrecke'

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Welche Flugzeuge aber G6+XY, WY und ZY trugen, war bisher nicht festzustellen. Nur bei der G6+VY steht die Zuordnung einigermaßen fest. Das dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit die A-06 gewesen sein, mit welcher der inzwischen zum Oblt. beförderte ehemalige Ofw. Deichelbohrer aber am 14. Dezember nach der Landung in Jesau beim Ausrollen in der Dunkelheit mit einer abgestellten Ju 88 zusammenstieß, ein 100%iger Bruch. Die Gesamtzahl der Arados änderte sich aber nicht, weil Hptm. Behrendt noch im November von Sagan eine neue B abgeholt hatte, Das könnte zwar die im November vom Werk als ablieferungsbereit gemeldete elfte Maschine gewesen sein, eher aber war es die B-04, die bis dahin als Versuchsflugzeug für die Weiterentwicklung zur Ar 432 gedient hatte, Am 15. und 16. Februar 1945 fanden die letzten Flüge auf der Rennstrecke statt. Die Kampfgruppe Scherhorn, deren weiteres Vorhandensein vermutlich schon seit längerer Zeit von den Sowjets mit Hilfe von deutschen Funkern vorgegaukelt worden war, dürfte in Wirklichkeit schon lange in Gefangenschaft geraten sein. Alle in dieser Zeit des größten Mangels auf jedem Gebiet für den Abwurf auf der Rennstrecke freigemachten und wo anders sicher dringend benötigten Güter waren somit unter großem Aufwand dem Gegner frei Haus geliefert worden.

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Die letzten Kriegstage
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Oberfeldwebel Max Limbrecht

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Die noch vorhandenen vier (möglicherweise auch fünf) Ar 232, alles viermotorige B bis auf eine A, gingen zurück nach Tutow, wo sie endgültig vom KG. 200 übernommen wurden und deren Kennzeichen A3+QB. RB und SB erhielten, wobei nur RB eindeutig der B-07 und SB der B-09 zugeordnet werden können. Ob die vierte noch TB bekommen hat, steht nicht fest. Die Übernahme dürfte zusammenhängen mit der Auflösung der 14./TG. 4, die für den 30. Januar 1945 befohlen worden und bis zum 1. März als vollzogen zu melden war. Die letzte zweimotorige (Ofw. Emil Uhrig) und eine der viermotorigen wurden zum Liegeplatz der I./KG. 200 nach Hildesheim befohlen und Anfang April, wie auch die dort stehenden B-17 und B-24, weiter nach Fürstenfeldbruck geschickt. Da dort, nach einem kurz zuvor stattgefundenen Bombenangriff nicht gelandet werden konnte, wichen beide nach Mühldorf aus. Von dort wurde die viermotorige mit Ofw. Boldt noch nach Manching geschickt, um die restliche Ladung einer in der Nähe abgestürzten B-17 (Ofw. Johannsen) zu bergen. Beide Flugzeuge erhielten am 23. April Befehl, einen in der Nähe von Agram (heute Zagreb) eingeschlossenen Flugplatz mit Nachschub durch Abwurf zu versorgen. Sie wurden anschließend in Mühldorf getarnt abgestellt. Die viermotorige fiel dennoch mit vielen anderen dort stehenden Flugzeugen einem verheerenden Tieffliegerangriff am 26. April zum Opfer, während Ofw. Uhrig seine davon gekommene Maschine bei der Annäherung der Amerikaner selbst in Brand steckte.

Die zwei (oder drei) im Norden noch stehenden Flugzeuge flogen noch einige Versorgungsflüge für die bereits eingeschlossene Hauptstadt Berlin, jetzt offensichtlich der unter dem Kommando von Major Günther Mauss stehenden Großraumtransportstaffel zugeordnet. Ofw Limbrecht sollte in der Nacht zum 25. April, zusammen mit mehreren Ju 352, Nachschub für die im Süden Berlins kämpfende 9. Armee zum Flugplatz Friedersdorf bringen. Da von den vorausgeflogenen Jus am Zielort kein Zeichen mehr zu erkennen war, kehrte er um, ohne zu landen. Auf dem Rückweg hatte er aber das Pech, von einer englischen Radarstellung erfasst zu werden, die nördlich von Stendal saß, und die eine von Rheine aus gestartete Mosquito XIII (KP-P) mit kanadischer Besatzung (W/C. Frank Hatton und F/L.Russ Rivers) auf ihn ansetzte. Diese hielt die Arado eigentlich für eine Ju 290, die hochgestellte Personen aus Berlin hinausbringen sollte. Schon beim ersten Angriff über dem Ort Diemitz, unweit von Rechlin, gab es einen Toten an Bord, den Bordmechaniker Helmut Krüger, und beide linken Motoren fingen an zu brennen. Limbrecht, der selbst von einem Splitter an der linken Hüfte verletzt war, warnte über die Eigenverständigung noch die anderen Besatzungsmitglieder vor dem Abspringen, weil die Höhe bereits zu gering war. Da er über einer Wasserfläche war, bereitete er sich auf eine Wasserlandung vor, erreichte aber gerade noch das rettende Ufer. Kaum war der Letzte der Besatzung draußen, ging auch schon das Feuerwerk der explodierenden Ladung los. Der Bordschütze Friedrich Augull war beim Aufprall aus der geöffneten Ladeluke geschleudert worden und hatte sich beide Fußgelenke gebrochen. Eine RAD-Einheit in der Nähe half den Toten und die Verwundeten zu bergen. Von Tutow kam ein Lastwagen, um Limbrecht und seinen unverletzt gebliebenen Funker zurückzuholen. Vier Tage später saß er wieder am Steuer einer anderen 232, der A3+SB, mit der er bei zwei Flügen jedes Mal etwa 40 Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, von Tutow nach Großenbrode brachte.

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Feldwebel Ernst Funk

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Dort stand bereits die zweite Ar 232 B, anscheinend die A3+QB, mit der Feldwebel Ernst Funk gekommen war. Diese beiden Flugzeuge können es nur gewesen sein, die der bei der RAF fliegende Franzose Pierre Clostermann am 3. Mai 1945 angegriffen hat, wie er in seinem Buch 'Die große Arena' schreibt. Allerdings will er 'eine Reihe von Ar 232 beschossen haben, von denen zwei in Flammen aufgegangen wären'. Es waren aber nur diese beiden Flugzeuge dort und die eine davon, die B-07, A3+RB, konnte später auf Verlangen der englischen Besatzungsmacht von den Bordmechanikern wieder flott gemacht werden, was gar nicht so einfach war. Die einziehenden Sieger hatten nämlich verlangt, dass die Flugzeuge durch Abnehmen der Luftschrauben und der Querruder unbeweglich zu machen seien. Der 1. Wart der B-09, Uffz.Willy Dorn, erinnerte sich daran, dass sie aus Wut die Lagerbolzen weit weggeworfen hätten und sie dann mühsam wieder suchen mussten. Da Limbrecht wegen eines Flugauftrags mit einer Si 204 noch weg musste und nicht mehr zurückkehrte, war es nun Funk, der den Auftrag erhielt, eine englische Besatzung mit dem Flugzeug vertraut zu machen. Entgegen den Behauptungen in der Literatur geschah diese Einweisung nur in Deutschland. Nach England ging er nicht, sondern nur wieder ins englische Gefangenenlager.

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Die B-07, die letzte Ar 232, nach dem Krieg in England

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Mit dem Flugzeug flog die neue Besatzung noch mehrmals nach Deutschland, um wichtiges Beutegut nach England zu transportieren. Dort wurde es u.a. vom Testpiloten des Royal Aircraft Establishment, Captain Eric Brown nachgeflogen und als sehr gut befunden. Dann war die Maschine mit vielen weiteren deutschen Flugzeugen bei der großen Beuteschau in Farnborough zu sehen, blieb anschließend bis November 1947 abgestellt und wurde am Ende doch verschrottet, obwohl sie eigentlich als bleibendes Ausstellungsstück vorgesehen war.

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