Aufgrund der mit den beiden Cierva-Mustern
gewonnenen Erfahrungen und wegen des großen Interesses des RLM
erhielt Focke-Wulf bereits im Juli 1935 vom Amt den Auftrag zur
Entwicklung eines eigenen Tragschraubers, dem die Bezeichnung Fw
186 zugeteilt wurde. Da sich Henrich Focke zu dieser Zeit
bereits ausschließlich mit der Fw 61 befasste, wurde Dipl.-Ing.
Erhard Kosel mit dieser Aufgabe betraut. Gebaut werden sollten
drei Versuchsflugzeuge und eine Nullserie von 7 Stück. Von der
zweisitzigen Maschine entstanden schließlich nur zwei
Versuchsflugzeuge, die sich vor allem durch extrem schlechte
Steuerbarkeit auszeichneten. Der erste Prototyp, die Wnr. 1971
(D-ISTQ), wurde von E. A. Wohlberg erst im Juli 1938 geflogen.
An seine Stelle trat wenig später der Flugbaumeister Hans
Sander, der nur Wohlbergs Feststellungen bestätigen konnte. Für
die Fw 186 V-1 wie auch für die V-2 (Wnr.1972) waren praktisch
Rümpfe der Fw 56 verwendet worden, mitsamt der darin eingebauten
Motoren Argus As 10 C-3 von 240 PS Leistung. Am 30. September
1939 wurde das Programm endgültig aufgegeben und beide Maschinen
zum Luftzeugamt Rotenburg/Hannover überführt, wo sie dann
verschrottet wurden. Der eigentliche Grund für das Schwinden des
ursprünglich sehr großen Interesses des Amtes an den
Tragschraubern war das Erscheinen der Fi 156, des Storches, der
mit seinen Start- und Landeeigenschaften bei so mancher
Veranstaltung die Tragschrauber ziemlich alt aussehen ließ. |