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AGO
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Oschersleben
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Gustav Otto

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Firmengeschichte:

Söhne berühmter Väter haben es im Leben oft schwer, so auch Gustav Otto, Flugzeugbauer der ersten Stunde und Sohn des legendären Nikolaus Otto, Erfinder des Viertakt-Verbrennungsmotors. Als Flugzeug- und Motorenbauer hat Gustav Otto besonders im Münchener Raum die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstehende Motorfliegerei mitgeprägt. Er war nicht nur der erste bayerische Flugzeughersteller, sondern einer der ersten deutschen Piloten (Nr.34) und Flugausbilder überhaupt. Gustav Otto erwarb 1909 drei Blériot-Eindecker, übernahm den Alleinverkauf für Blériot-Apparate in Deutschland und die Leitung der Mülhausener Aviatik­Werke. (Bild; Die Gustav Otto Flugmaschinenwerke, München in der Schleißheimer Straße 135 um 1912) Noch im gleichen Jahr ging er mit Dr. Alberti, der schon mit Wilhelm Focke zusammen experimentiert hatte, an die Ausführung eigener Ideen. Da ihm die Anzani-Motoren der Blériot-Flugzeuge unzuverlässig und zu schwach erschienen, konstruierte er wassergekühlte Motoren von 50, 100, und 160 PS, denen er den Namen AGO als Herkunftsbezeichnung gab. Unter anderem als Folge einer schweren Krankheit geriet er 1915 in Zahlungsschwierigkeiten und musste sein Werk verkaufen, das dann später als Bayerische Flugzeugwerke ohne ihn neu gegründet wurde.

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Ein Jahr später, 1916, gründete Otto, zusammen mit Josef Schrittisser, eine neue Gesellschaft in Oschersleben, die sich auf den Bau von Flugzeugteilen beschränkte und nach dem Kriege auf Automobilbau umgestellt wurde. Otto schied jedoch aus dem Werk aus und richtete sich am Starnberger See eine Versuchswerft ein, die er bis zu seinem Tode 1926 betrieb. Die AGO-Werke in Oschersleben wurden ein Opfer der Wirtschaftskrise. 1934 wurde das Werk mit der alten Bezeichnung AGO (jetzt für Apparatebau GmbH Oschersleben) für die Flugzeugfertigung wieder in Betrieb genommen. Betriebsleiter wurde Ing. Johannes Müller, der vorher der kaufmännischen Verwaltung von Junkers vorgestanden hatte. Zunächst wurden Schulflugzeuge Fw 44 (141 Stück), Übungsflugzeuge Ar 66 (197 Stück) sowie Jagdflugzeuge Ar 65 (36 Stück) und Heinkel 51 (77 Stück) in Lizenz gebaut, zu denen später noch Go 145 (241 Stück), Hs 123 (140 Stück) und Ar 96 (187 Stück) kamen. Zur geplanten Fertigung von Hs 126 kam es nicht. Die Firma wurde 1936 in AGO-Flugzeugwerke umbenannt. In der neu eingerichteten Konstruktionsabteilung entstand bald danach das einzige Flugzeug von AGO, das zweimotorige Reiseflugzeug AGO Ao 192 Kurier, das in zwei Auführungen, A und B, in kleiner Stückzahl gebaut wurde. Ab 1938 wurde die Fertigung zunehmend zunächst auf Bf 109, später bis zum Kriegsende vollständig auf Fw 190 umgestellt. Eine weitere Eigenkonstruktion, der zweimotorige Zerstörer Ao 225, blieb Projekt.

Die Nachkriegszeit:
Was weder Gustav Otto noch sonst jemand damals ahnen konnte: Aus Ottos in Konkurs gegangener Flugzeugmaschinenfabrik wurde eines der größten deutschen Automobilunternehmen, die Bayerischen Motorwerke AG, BMW. Noch heute erinnert das Firmenlogo, ein Kreis mit weißblauen Feldern, als das Abbild eines sich drehenden Flugzeugpropellers, an die Herkunft von BMW.