Anfang 1944 wurde
die Konstruktion der Me 265 noch einmal für einen Jagdbomber
aufgegriffen. In der Me 329 entstand ein ähnliches Projekt in
seiner schwanzlosen Auslegung. Der freitragende
Pfeilflügel-Mitteldecker besaß allerdings einen dreiteiligen
Flügel, dessen Mittelteil mit kurzen Landeklappen fest am Rumpf
war. Die Außenteile trugen die Gondeln der in Druckanordnung
arbeitenden Motoren, zweiteilige Klappen für die kombinierte
Quer- und Höhensteuerung und feste Schlitze in den Vorderkanten
der Außenflügel. Die Rumpfgondel war gegenüber der Me 265 kürzer
und von kreisrundem Querschnitt. Die Seitenleitwerksanordnung
blieb ähnlich, jedoch besaß die Seitenflosse Pfeilform. Das
einziehbare Dreiradfahrwerk arbeitete wie bei der Me 265. Ebenso
wurde die Triebwerksanordnung mit den 2 x 1745 PS Daimler-Benz
DB 603 fast vollständig von der Me 265 übernommen. Die Besatzung
der Me 329 bestand aus zwei Mann in einer Druckkabine mit
aufgesetzter Vollsicht-Abdeckhaube. Als Bewaffnung standen dem
Piloten 4 x 20 mm MG 151/20 starr im Rumpfbug zur Verfügung,
während der Beobachter ein ferngesteuertes 20 mm MG 151/20 im
Heck bediente. Als Innenlast sollten ein einem Bombenraum unter
dem Rumpf 1000 kg Bomben mitgeführt werden. Ende 1944 wurde ein
fliegendes Modell der Me 329 ohne Triebwerke im Schlepp- und im
Gleitflug in Rechlin erprobt. Zu einer Bauausführung des
Originalmusters kam es nicht mehr. |