Die Klemm Kl 151 war ein viersitziges, von Dr.
Hanns Klemm und seinem Konstruktionschef Carl Bucher
konstruiertes Flugzeug, das Anfang der vierziger Jahre von der
Firma Klemm in Holzbauweise gebaut wurde. Sie sollte die aus dem
Engpassmaterial Aluminium gefertigte Messerschmitt Bf 108 Taifun
ablösen. Dr. Klemm und Carl Bucher hatten bei einem Besuch im
RLM 1940 vom Generalluftzeugmeister Ernst Udet den Auftrag
erhalten, schnellstens die Arbeiten am Viersitzer in Holz
aufzunehmen, mit dem oben genannten Ziel. Eine der Vorgaben war,
dass das von Hand einzuziehende Fahrwerk der Bf 108 auch für das
neue Flugzeug zu übernehmen sei. Das machte aber bei dem Aufbau
des Klemmflügels erhebliche Schwierigkeiten, die schließlich
dadurch umgangen wurden, dass man für die Erprobung zunächst ein
festes Fahrwerk vorsah. Ebenso zur schnelleren Fertigstellung
wurden sowohl die Flügel, als auch der Rumpf auf den von der Kl
107 her vorhandenen Kernen in der Klemm-Teilschalenbauweise
hergestellt. Da der Rumpf aber zu kurz war, verlängerte ihn
Bucher hinten mit einem angesetzten, geschweißten und mit Blech
verkleideten Stahlrohrgerüst, das auch das Spornrad aufnahm.
Auch die Flügel mussten an der Wurzel nach innen zu verlängert
und im Nasenbereich nach vorne gezogen werden, um dort die
Kraftstoffbehälter unterzubringen, die ja den hinteren beiden
Sitzen hatten weichen müssen. Mit der so entstandenen Kl 151 V1,
die das Stammkennzeichen TB+QK erhalten hatte, flog der
Chefpilot Karl Voy in Böblingen am 10. September 1942 zum ersten
Mal. Das Flugzeug wurde von einem Motor Argus As 10 P mit 240 PS
angetrieben. Die geplante Weiterentwicklung Kl 151 B, für die
ein Argus As 410 Motor mit 355 PS vorgesehen war, wurde
allerdings nicht mehr gebaut. Am 19. Februar 1943 konnte die V1
zur DVL nach Berlin-Adlershof zur Musterprüfung überführt
werden, die am 1. März erfolgreich abgeschlossen war. Das starre
Fahrwerk hatte die maßgebenden Luftwaffenleute nachdenklich
gemacht, wenn sie an die Schwierigkeiten dachten, mit denen das
Fahrwerk der Bf 108 auf den schlechten Feldflugplätzen des
Ostens fertig werden musste. Es wurde daher, neben der
Ausführung mit dem weiter geforderten Einziehfahrwerk, eine
zweite mit festem Fahrwerk verlangt. Anstelle des bisher
verwendeten Dreibeinfahrwerks erhielt nun die V1 zur Führung der
Federbeine auf jeder Seite kräftige, aus zwei Stahlhalbschalen
zusammengeschweißte Lenker in Y-Form. Damit wurde die weitere
Dauererprobung fortgesetzt. Beim Werk setzte man das Flugzeug
auch als Reisemaschine ein, bis es im Juli 1944 Bomben zum Opfer
fiel.
Die Weiterentwicklung, den Bau der V2 und einer eventuellen
Serie hatte das RLM inzwischen an die tschechische Firma Zlin
gegeben. Für das Einziehfahrwerk war eine Lösung gefunden
worden. Fertig gebaut wurde das Flugzeug aber nie. Nach dem
Krieg war an eine Wiederbelebung des Projekts gedacht worden.
Man entschied sich dann aber für die Kl 107 A. |