Bis zum Aufkommen des Hs 128/130 Programms war
Junkers führend auf dem Gebiet der Höhenflugzeuge. Die Ju 49 von
1931 war das erste Flugzeug mit Druckkabine, ein Konzept. das
mit dem Entwicklungsflugzeug EF 61 weiter verfolgt wurde.
Verantwortlich war Prof. Herbert Wagner, der dafür einen
freitragenden Mitteldecker mit großer Spannweite und Streckung
sowie mit doppeltem Leitwerk entwarf. Fowlerklappen sollten für
niedrigere Start- und Landegeschwindigkeiten sorgen. Dafür
erteilte das RLM im Dezember 1935 einen Auftrag zur Entwicklung
und zum Bau von zwei Maschinen. Flügel und Rumpf waren
Wellblech-Schalen, die zur Erzielung einer glatten Oberfläche
mit Stoff überzogen wurden. Die zweiköpfige Besatzung war in
einer Druckkabine aus Metall untergebracht, welche das ganze
Rumpfvorderteil bildete. Der Blick nach draußen war nur sehr
beschränkt durch runde Fenster möglich. Das Flugzeug E 1 stürzte
im September 1937 ab, nachdem die diesmal dreiköpfige Besatzung
abgesprungen war. Über den ebenfalls geschehenen Absturz der
zweiten Maschine ist nichts bekannt. Die Erfahrungen mit der EF
61 wurden später bei den Höhenflugzeugen Ju 86 P und R
weiterverwertet. |