Die Junkers-Flugzeugwerke entwickelten Ende 1944
ein leichtes einsitziges Tiefangriffsflugzeug zur
Panzerbekämpfung und Unterstützung der Infanterie. Als
Mitteldecker ausgelegt, erhielt die EF 126 trapezförmige
Holzflächen, die im letzten Drittel mit Stoff bespannt waren.
Die beiden Flächenhälften waren mit einem durchgehenden Rohr am
Rumpf befestigt, ähnlich wie bei der Fi 103 oder V1. Der Rumpf
mit kreisförmigem Querschnitt konnte wahlweise aus Holz oder
Stahlrohr gefertigt werden, je nach vorhandenem Material. Das
Leitwerk bestand aus einem zentralen Höhen- und Seitenleitwerk,
auf dessen Flosse das Schubrohr befestigt war, wieder ähnlich
der V1. Ein abwerfbares Fahrwerk diente zum Start, zwei aus der
Rumpfunterseite ausschwenkbare, hinter einander liegende Kufen
zur Landung. Ein Argus As 109-044 Pulso-Triebwerk über dem Rumpf
war als Antrieb vorgesehen. Die Junkers EF 126 kam über den Bau
einer Attrappe nicht hinaus. Diese fiel den Sowjets in die
Hände, welche die EF 126 mit Hilfe von Arbeitsverpflichteten
deutschen Wissenschaftlern noch in Dessau fertig stellen ließen
und im Schlepp einer Ju 88 auch zum Fliegen brachten, wobei der
Werkspilot, Flugkapitän Joachim Matthies, bei einer Landung
tödlich verunglückte. |