Auf Anregung und mit der Unterstützung der
Dynamit A. G. begannen die Gebrüder Horten 1936 mit der
Konstruktion ihres ersten reinen Motorflugzeuges, der Ho V. Im
Aufbau wurde das Muster eng an die Ho II als freitragender
Nurflügel angelehnt. Durch die Verwendung von geringeren
Pfeilungswinkeln und einer geraden Hinterkante am
Flügelmittelstück erschien der Flügelumriss einer Parabel
angenähert. Die Ho V V1, die im Herbst 1936 in Ostheim fertig
gestellt wurde, bestand vollkommen aus Kunststoff. Bei der
Steuerung waren die Gebrüder Horten neue Wege gegangen. Zur
kombinierten Quer- und Seitensteuerung konnten die gesamten
Flügelenden, an einer schiefen Achse drehbar aufgehängt, vor-
und rückwärts bewegt sowie im Anstellwinkel verändert werden. Da
ungedämpft, führten sie beim ersten Flug des Prototyps zu
heftigen Schwingungen, die schließlich den Absturz der Maschine
zur Folge hatten. 1937 wurde die Ho V V2 in normaler Bauweise
und mit der bewährten Steuerung gebaut. Dieser Prototyp besaß,
genau wie die V1, zwei Hirth HM 60 R Motoren. |