Eine maßgebende Rolle spielte Henschel in der
Entwicklung von Höhenflugzeugen. Nach Vorschlägen von Dr.
Seewald, dem damaligen Leiter der Deutschen Versuchsanstalt für
Luftfahrt (DVL), entwickelte Chefkonstrukteur Dipl.-Ing. F.
Nikolaus als erstes Flugzeug dieser Art die Hs 128, einen
Ganzmetall-Tiefdecker mit starrem Fahrwerk, in dessen vorderem
Rumpfabschnitt sich eine zweisitzige Höhenkammer befand, die die
Höhe von 2500 m bis 17000 m konstant hielt. 1939 wurde die Hs
128 V1, D-AHRD, fertig gestellt. Das Triebwerk bestand aus zwei
Daimler-Benz DB 601 mit Abgasturbolader TK-9, die eine
Startleistung von je 950 PS hatten. Da die Turbolader nicht
einwandfrei arbeiteten, wurde mit der Hs 128 V1 nur eine
Gipfelhöhe von 10000 m erreicht. V2 wurde zwar auch noch fertig
gestellt und soll mit zwei Jumo 210 Ea mit Turbolader TK 16 eine
Gipfelhöhe von 17000 m erreicht haben. Da der Führungsstab der
Luftwaffe 1939 noch auf dem Standpunkt stand, dass die
Entwicklung von Höhenflugzeugen nicht notwendig sei, wurde die
Entwicklung gestoppt. |