Die Henschel Hs 124, eine Konstruktion von
Dipl.-lng. Friedrich Nicolaus, war eine Parallelentwicklung zur
Focke-Wulf Fw 57. Der freitragende Mitteldecker in
GanzmetalIbauweise wies eine dreiteilige Tragfläche, ein
Doppelleitwerk und ein hydraulisch einziehbares Fahrwerk auf.
Mit der zweimotorigen Hs 124 beteiligte sich Henschel Ende 1934
an der Kampfzerstörer-Ausschreibung des RLM. Es wurden nur drei
Musterflugzeuge gebaut, die als leichtes Kampfflugzeug,
Fernaufklärer oder Zerstörer Verwendung finden sollten. Die als
Zerstörer ausgelegte Hs 124 V3 verfügte gegenüber den verglasten
Bugkanzeln der V1 und V2 über einen Metallbug, in dem vier bis
sechs MG 17 und MG FF eingebaut wurden. Durch die schleppende
Motorenentwicklung kamen die vorgesehenen Daimler-Benz
Triebwerke DB 601 nicht zum Einbau; dafür aber die
leistungsschwächeren Junkers Jumo 210. Aufgrund des damit
verbundenen Leistungsverlustes verlor das RLM das Interesse. Bis
1939 wurde die Hs 124 V3 als Ausbildungsflugzeug zur
Zerstörerschulung eingesetzt. |