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Focke-Wulf
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Focke-Wulf Flugzeugbau GmbH, Bremen-Flughafen
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Henrich Focke

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Kaufmännischer Direktor:
Dr. rer. pol. Werner Naumann
Technischer Direktor:
Prof. Dipl. lng. Kurt Tank
Werke:
Bremen, Johannisthal, Tutow /Mecklenburg, Marienburg, Warnemünde, Anklam, Kresinski, Sorau /Schlesien, Wismar, Lübeck, Oschersleben, Bremen-Hemelingen, Bremen-Hastedt, Bremen-Neuenland, Hannover-Langenhagen, Erfurt-Nord und unter Kontrolle SNCAN in Frankreich
Firmengeschichte:

Am 1. Januar 1924 gründeten der Wissenschaftler Heinrich Focke und der ehemalige Kriegsflieger Georg Wulf und der Bremer Kaufmann Dr. Werner Naumann mit einem Kapital von 200000,- RM die Focke-Wulf Flugzeugbau AG in Bremen. Focke hatte bereits 1909 Gleitflüge durchgeführt, 1910 auf dem Bremer Exerzierplatz zusammen mit Dipl. Ing. Kirchhoff eine Flugzeughalle gebaut, dann zusammen mit Wulf verschiedene Eindecker gebaut. Nach dem Kriege fanden Focke und Wulf wieder zusammen und bauten im Spätsommer 1921 einen weiteren Eindecker, die A 7, die im Dezember 1922 vom Reichsverkehrsministerium zum Luftverkehr zugelassen wurde. Nach der Inflation fanden sich 1923 eine Anzahl Männer in Bremen zusammen, die bereit waren, eine Focke-Wulf AG zu finanzieren. An erster Stelle bei ihnen stand der Generalkonsul Dr. h. c. Ludwig Rosehus, Inhaber der 'Kaffee-Hag', der auch in der Folgezeit bis zu seinem Tode im Jahre 1943 als Aufsichtsratvorsitzender der Focke-Wulf AG durch viele Fährnisse mit außergewöhnlichem finanzpolitischem Geschick hindurchlavierte. Während die Firma sich bis 1926 die große Flugzeughalle auf dem Bremer Flughafen mit dem Deutschen Aero Lloyd teilte, konnten im gleichen Jahr eigene Räumlichkeiten bezogen werden. 1924 wurde das Kleinverkehrsflugzeug A 16 geschaffen, von dem in wenigen Jahren 21 Stück verkauft wurden.

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Weitere Kleinverkehrsflugzeuge schlossen sich an. Bis 1932, dem Zeitraum seiner technischen Leitung, konstruierte Henrich Focke 35 verschiedene Flugzeugmuster, die sich durch ihren bauchigen Rumpf und dem dickprofiligen, freitragenden, einholmigen Flügel, dessen Enden leicht zanoniaförmig nach oben aufgebogen waren, charakterisierten. Bekannt wurde noch die A 17 'Möve', die auch in ihren Weiterentwicklungen A 21, A 29 und A 38 von der Deutschen Lufthansa zahlreich innerhalb des deutschen Streckennetzes benutzt wurde. Neue Wege zur Erlangung größerer Flugsicherheit wurden mit der F 19 'Ente' versucht, mit der 1927 Georg Wulf tödlich abstürzte. 1931 wurden im September die Albatros Flugzeugwerke GmbH eingegliedert und das Kapital auf 285000,- RM erhöht. Aus Anlass der Fusion wurde die bisherige AG im Juni 1936 in eine GmbH umgewandelt und 1938 das Kapital erneut auf 2500000,- RM erhöht. 1932 übernahm Dipl.-Ing. Kurt Tank die technische Leitung des Werkes, nachdem er am 1. November 1931 als Chef des Entwurfbüros eingetreten war. Der am 24. Februar 1892 in Bromberg-Schwedenhöhe geborene Kurt Tank, der den Ersten Weltkrieg als Kompanieführer an der Westfront mitgemacht hatte, studierte ab 1920 an der TH in Berlin-Charlottenburg Elektrotechnik. Hier wurde er Mitbegründer der Akaflieg Berlin und Konstrukteur des Segelflugzeuges 'Teufelchen'. 1924 trat er bei der Rohrbach-Metallflugzeugbau GmbH in Berlin ein, der er bis zu deren Liquidation im Jahre 1929 angehörte. Am 1. Januar 1930 übernahm er schließlich die Leitung des Projektbüros der Bayerischen Flugzeugwerke in Augsburg bis zu seiner Übersiedelung zu Focke-Wulf. Zu den bekanntesten Konstruktionen des Unternehmens gehörten das Schulflugzeug Fw 44 Stieglitz und die viermotorige Passagiermaschine Fw 200 Condor, die im August 1938 Nonstop von Berlin nach New York und zurück flog (siehe 1.Bild). 1936 wurde ihm für seine Verdienste der Titel Flugkapitän verliehen, dem der Dr.-Ing. e. h. der TH Berlin folgte. 1942 wurde er Vizepräsident der Akademie für Luftfahrtforschung und Anfang 1943 erhielt er seine Professur an der TH Braunschweig. Im Juni 1939 startete das berühmte Jagdflugzeug Fw 190 zum Erstflug. Während des Krieges kamen 10 weitere Zweigwerke hinzu und die Belegschaftsstärke stieg auf 36.000 Personen.

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Die Nachkriegszeit:

Nach dem Krieg, war der Kranich III (siehe 2.Bild) das erste Flugzeug, das von Focke-Wulf in Bremen konstruiert und gebaut wurde. Am 1.Mai 1952, nur 7 Monate nach der Bauentscheidung, konnte Hanna Reitsch mit dem neuen Hochleistungsdoppelsitzer auf dem Flugplatz Bremen zum Erstflug starten. Bereits 3 Monate nach dem Erstflug wurden Dr. Ernst Frowein Vizeweltmeister und Hanna Reitsch Dritte in der Doppelsitzerklasse bei den Segelflugweltmeisterschaften in Madrid. Im April 1954 wurde der letzte, heute noch bestehende Dauerweltrekord für Doppelsitzer von Bertrand Dauvin und Henry Couston mit 57 h 10 min in Südfrankreich geflogen. Der 2fache Weltmeister Heinz Huth aus Hamburg wurde 1955 mit einem Kranich III Deutscher Meister in der Doppelsitzerklasse und erflog sich mit dem Kranich III zwei Diamanten zur Gold C. Ein langjähriger Mitarbeiter von Focke-Wulf war der Konstrukteur Dipl. Ing. Wilhelm Bansemir, er kam 1927 aus Tilsit zu Focke-Wulf, arbeitete von 1945-48 bei der Turbomeca SA in Frankreich, ging dann mit Kurt Tank zusammen nach Argentinien, welche dort 1950/52 den Düsenjäger "Pulqui 11" konstruierten. 1964 ging die Focke-Wulf GmbH in die Vereinigten Flugtechnischen Werke 'VFW' auf, in der Wilhelm Bansemir als Geschäftsführer bis 1966 tätig war.