In einer Besprechung am 20. Januar 1937 hatte
der damals für die Entwicklung von Flugzeugen zuständige Chef
von LC II im Technischen Amt des RLM, Major Werner Junck,
mehreren kleineren Firmen wie Bücker, Fieseler, der Gothaer
Waggonfabrik, dem Flugzeugwerk Halle und Klemm klar zu verstehen
gegeben, dass sie Entwicklungsaufträge für militärische
Flugzeuge nicht mehr zu erwarten hätten. Er empfahl ihnen daher,
sich stattdessen mit der Entwicklung Volksflugzeugs bzw. eines
kleinen, zweimotorigen Reiseflugzeugs zu befassen. Es ist kein
Zufall, dass bald danach bei allen diesen Firmen entsprechende
Flugzeuge zum Fliegen kamen. Bei Fieseler war es die Fi 253
"Spatz", ein kleiner, einfacher Schulterdecker mit zwei Sitzen
nebeneinander in einer geschlossenen Kabine. Das Flugzeug in
Gemischtbauweise wies einige Ähnlichkeiten mit dem großen Bruder
"Storch" auf. Bei den insgesamt sechs gebauten Flugzeugen wurden
mehrere Neuerungen versucht. So konnten bei einem der Flugzeuge
die Flügel, ähnlich wie beim Storch, nach hinten an den Rumpf
geklappt werden. Der Krieg nahm dem Flugzeug, das sonst sicher
gut zu verkaufen gewesen wäre, jede Möglichkeit. Die vorhandenen
Flugzeuge wurden vorwiegend als Reisemöglichkeit oder zum
Transport der Einflieger zu den verschiedenen Fertigungsstätten
der Firma verwendet. |