Wie die Fi 157 wurde 1938 der kleine Einsitzer
Fi 158 als Zielflugzeug gebaut. Es deutet alles darauf hin, dass
es vermutlich bemannt nur erprobt, später aber wahrscheinlich
unbemannt und programmgesteuert geflogen werden sollte. Dieser
Schluss ergibt sich zwangsläufig, wenn man die Enge des
Führersitzes sieht. Auf der anderen Seite deuten die
hervorragende aerodynamische Gestaltung des freitragenden
Tiefdeckers, die kleine Fläche mit elliptischem Umriss, das
einziehbare Fahrwerk und der für ein Flugzeug dieser Größe
ungewöhnlich starke Motor (ein 6-Zylinder Hirth HM 506 mit 160
PS) darauf hin, dass man ein besonders schnelles Zielflugzeug zu
erhalten hoffte. Dazu kommt das völlig unnötige doppelte
Seitenleitwerk, das nur dann einen Sinn ergibt, wenn das
Flugzeug später wie die Fi 157 unter einem Trägerflugzeug
hängend, von diesem in die Luft gebracht werden sollte. Es war
übrigens das einzige Flugzeug von Fieseler, das ein einziehbares
Fahrwerk besaß, das dann, beim eventuellen unbemannten Einsatz,
auch ganz entfallen konnte. Auch von diesem Flugzeug hätten
ursprünglich 3 Stück gebaut werden sollen. Die Zahl ging im
Laufe der Zeit auf ein einziges Stück zurück, das schließlich
bei der E-Stelle Karlshagen (Peenemünde) landete. Von dort kam
es, zunächst noch bemalt mit seinem Kennzeichen KD+NY von der
E-Stelle, in die Luftfahrtsammlung am Lehrter Bahnhof in Berlin,
wo es vermutlich den Bomben zum Opfer fiel. |