Das seit 1925 tätige Deutsche Forschungsinstitut
für Segelflug befasste sich bei Kriegsausbruch mit
anspruchsvolleren Projekten. Man erkannte, dass
Forschungsarbeiten, die man im Zusammenhang mit dem Segelflug in
großer Höhe durchgeführt hatte, gepaart mit Raketenantrieb, zu
einem echten Hochleistungsaufklärungsflugzeug führen konnten.
Die Umsetzung dieses theoretischen Konzepts begann mit dem
Projekt DFS 228, einem freitragenden Mitteldecker mit
Kufenfahrgestell. Das überwiegend aus Holz konstruierte Flugzeug
enthielt eine Druckkabine aus Metall, so dass der Pilot die
Maschine bis in 2500m Höhe fliegen konnte. Im Notfall konnte er
die komplette Bugsektion absprengen und, wenn diese mit Hilfe
eines Fallschirms auf eine sichere Höhe geschwebt war, aus der
Kabine aussteigen und seinen persönlichen Rettungsschirm ziehen.
Als Antrieb hatte man einen im Leistungsbereich von 300-1500kg
Schub liegenden regelbaren Walter-Raketenmotor gewählt.
Antriebslose Versuchsflüge mit der DFS 228 auf dem Rücken einer
Dornier Do 217 K zeigten jedoch, dass die Druckkabine nicht
geeignet war und die Steuerung im Segelflug nicht zufrieden
stellend funktionierte. Das Vorhaben wurde aufgegeben, ohne dass
der Raketenmotor je zum Einsatz kam. |