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Kennzeichen für Motorflugzeuge von 1919 bis 1939 |
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Obwohl Deutschland einer der ersten
Staaten war, die ein einheitliches Kennzeichensystem für
Flugzeuge besaßen, ist wohl in keinem anderen Land dieses System
so oft variiert worden, wie gerade in Deutschland. Deshalb
nachfolgend einmal die Entwicklung der Kennzeichensysteme auf
dem zivilen und militärischen Sektor. Die Kennzeichnungen der Segelflugzeuge
werden unter dem Link 'Segelflugzeuge' im Index-Menue erläutert.
Alle hier aufgeführten Kennzeichnungsbeispiele, lassen sich
durch Referenzfotos belegen. |
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Eine Staffel Heinkel He 42 mit ziviler Kennzeichnung, D-2033 .. |
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Tab. 1 |
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ab 1919 *
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ab 6. Juli 1933
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ab April 1934
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ab 15.Sept. 1935
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Flugzeugtyp |
Zivil- und Militär |
Kennzeichen Rumpf |
D 471 |
D-2600 |
D-AETA |
Flügeloberseite |
D 471 D 471 |
D-2600 D-2600 |
D-A ETA |
Flügelunterseite |
D 471 D 471 |
D-2600 D-2600 |
D-A ETA |
Seitenleitwerk |
- |
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Die Buchstaben Zulassung gibt im ersten Buchstaben, D-AETA, nach dem 'D' für Deutschland, die Klassifizierung des betreffenden Flugzeuges nach folgenden Kriterien an (Stand Aug.1937): |
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Kennbuchstabe |
Führerschein |
Personen |
Fluggewicht |
Landestrecke |
Motorenanzahl |
Y |
A1 |
bis 2 |
bis 500 kg |
bis 300 m |
einmotorig |
E |
A2 |
bis 3 |
bis 1000 kg |
bis 450 m |
einmotorig |
I |
B1 |
bis 3 |
bis 2500 kg |
bis 450 m |
einmotorig |
O |
B2 |
bis 6 |
bis 2500 kg |
über 450 m |
einmotorig |
U |
C1 |
über 6 |
über 2500 kg |
über 450 m |
mehrmotorig |
A |
C2 |
über 6 |
über 2500 kg |
über 450 m |
mehrmotorig |
* |
Der Bindestrich zwischen
Landeskennzeichnung und Zahlenkennzeichnung, wurde mit
der im Reichsgesetzblatt Nr. 33 vom 29. Juli 1930
eingeführt |
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Die territoriale Aufgliederung der
Luftwaffe ab 1. März 1935 bildete die Grundlage für eine
Zusammenstellung neuer militärischen Kennzeichnungen.
Das 5-stellige Kennzeichnungssystem galt für die Einsatzgeschwader, Gruppen und
Staffeln, ab dem 1. Juni 1936 bis Ende 1938. Über die
Aufschlüsselung der bis zu dieser Zeit üblichen Zulassungen,
siehe Anhang I,sowie Tab.2, und nachfolgend
beschrieben. |
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Do 23 mit Zivil- militärischer Kennzeichnung, |
D-A |
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LYH |
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Tab. 2 |
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ab 1. Juni 1936
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ab 1. Juni 1936
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ab 1. Juni 1936
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ab 26. Jan 1937
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Flugzeugtyp |
Militär * |
Militär ** |
Schule (#)*** |
Schule *** |
Kennzeichen Rumpf |
27 |
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E13 |
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D-A |
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AZI |
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05 |
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L38 |
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S7 |
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L15 |
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Flügeloberseite |
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27 |
E |
13 |
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05 |
L |
38 |
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S7 |
L |
15 |
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Flügelunterseite |
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27 |
E |
13 |
|
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05 |
L |
38 |
|
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S7 |
L |
15 |
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Seitenleitwerk |
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* |
Front- bzw. Einsatzflugzeuge |
** |
Flugzeuge, die einer
militärischen Aufgabe unterstellt wurden, erhielten
zusätzlich zur zivilen Kennzeichnung das Balkenkreuz.
Mögliche Varianten |
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*** |
Militärisch aufgerüstete Schulflugzeuge |
(#) |
Kennzeichnung wurde 1937/38 von den Kampfgruppen zur besonderen Verwendung übernommen |
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Landflugzeuge:
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27 |
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E13, Ju 52 des KG 152 (Tab.2, Abb.2) |
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2 = Luftkreiskommando II in Berlin |
7 = als siebentes Geschwader im Luftkreis aufgestellt |
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E = Flugzeug E der Staffel |
1 = I. Gruppe |
3 = 3. Staffel |
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In der
Seefliegerei, wo nie ein geschlossenes Geschwader, sondern
nur Gruppen aufgestellt wurden, konnte die zweite Ziffer
sinngemäß entfallen - sie hatte keinerlei Bedeutung - und
wurde daher durch eine Null 0 ersetzt (s. auch Aufkl.
Gruppen Landflugzeuge). |
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Seeflugzeuge:
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60 |
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B13, He 59 der 3./K.Fl.Gr.706 |
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6 = Luftkreiskommando VI in Kiel |
0 = ohne Bedeutung |
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B = Flugzeug B der Staffel |
1 = I. Gruppe |
3 = 3. Staffel (Mehrzweckstaffel) |
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Bei den Schulflugzeugen wurde
zunächst wie in der Seefliegerei, nur in umgekehrter
Reihenfolge, die Kennzeichnung mit einer Null 0 (ohne
Bedeutung) und der Nummer des Luftkreises vor dem
Balkenkreuz begonnen. Erst ab dem 26. Jan 1937 wurde die Null 0 von einem S, für
Schule, ersetzt. Nach dem Balkenkreuz erfolgte die Vergabe eines Buchstabens durch
das LKK. Nach dem Buchstabe
wurden die der Schule zur Verfügung stehenden Flugzeuge
fortlaufend nummeriert. Diese Regelung galt für Schulen
aller Luftkreiskommandos. |
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Schulflugzeuge:
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S7 |
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L15, Ju 52, Fliegerausbildung Hildesheim (Tab.2, Abb.3) |
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S = Schule |
7 = Luftkreiskommando VII in Braunschweig |
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L = Vergabe eines Buchstabens des LKK innerhalb dessen Bereiches |
15 = fortlaufende Nummerierung |
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Mit der Begründung, dass die bisherigen
5-stelligen Zahlen-Buchstabenreihen auf den Flugzeugen ein
sicheres Erkennen auf weite Entfernungen nicht gewährleistet
(Tab.3, Abb.4), werden bei den Jagdverbänden neue
Verbandskennzeichen zum 1. September 1936 eingeführt (Tab.3,
Abb.5). Die bereits verschiedenen Geschwadern verliehene
Traditionsfarbe, mit der Motorverkleidung und Rumpfoberseite
gekennzeichnet sind, wird beibehalten. |
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Eine Ar 68 Staffel, des JG 131, wird startklar gemacht |
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Tab. 3 |
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JG 131 |
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JG 132 |
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JG 134 |
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JG 232 |
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JG 233 |
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JG 234 |
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Ende 1938 wird für Flugzeuge im Sanitätswesen,
das rote Kreuz als Kennzeichen eingeführt. Flugzeuge im
Sanitätswesen flogen alle in einem komplett weißen Anstrich und
ohne Bewaffnung. Trotz dieser auffälligen Markierung des
Rettungsdienstes, befahl Premier Winston Churchill auch auf
diese Flugzeuge zu schiessen. Daraufhin wurden sie wie alle
anderen Truppenteile auch getarnt. (Tab.4 und Abb.6) |
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Eine Rotte He 59 in ziviler Sanitätskennzeichnung |
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Zu allen Einheiten der Luftwaffe kamen oftmals
die sogennanten Geschwader- Gruppen- und Staffelabzeichen hinzu.
Die Vielzahl der verwendeten Abzeichen von ca. 1936 bis 1945
macht an dieser Stelle eine Aufzählung unmöglich. Des weiteren
sind Abzeichen nicht immer einer Einheit, aufgrund fehlender
Quellen, zuzuordnen. Deshalb an dieser Stelle nur ein winziger
Ausschnitt von Abzeichen. |
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