| Als das RLM 
					1933 für alle Luftfahrtaktivitäten in Deutschland zuständig 
					wurde, war seine Handlungsfähigkeit, zumindest nach außen, 
					immer noch durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags 
					stark eingeengt. Nach innen aber, unter strenger 
					Geheimhaltung, hatte es die Aufgabe, den Aufbau einer 
					modernen Luftfahrtindustrie in die Wege zu leiten. Dazu 
					mussten auch die Bezeichnungsweise aller Flugzeuge und 
					Motoren einheitlich sein. Das RLM konnte sich dabei auf ein 
					bereits seit 1929/30 vom Heereswaffenamt und dessen 
					sogenannter Fertigungs- GmbH in Zusammenarbeit mit anderen 
					Institutionen und den Flugzeugherstellern geschaffen worden 
					war. Es hatte den unhaltbaren Zustand beseitigt, dass 
					gleiche Bezeichnungen zur selben Zeit von verschiedenen 
					Herstellern benutzt wurden. Damals führten zum Beispiel 
					sechs verschiedene Flugzeugmuster die Zahl 33 in ihrer 
					Musterbezeichnung, so die Caspar C 33, Focke-Wulf A 33, 
					Heinkel HD 33, Junkers W 33, Klemm L 33 und BFW M 33. Aus 
					Versorgungsgründen hatte man eine einheitliche Form der 
					Musterbezeichnung eingeführt, die aus der auf zwei 
					Buchstaben abgekürzten Firmenbezeichnung und einer zwei- bis 
					dreistelligen Zahl bestand. Jede dieser Zahlen wurde aber 
					nur einmal verwendet, so dass sie allein für sich ein 
					Flugzeug bereits eindeutig zu bestimmen erlaubte. Dieses 
					Bezeichnungssystem wurde nun vom RLM übernommen und 
					fortgeführt. In der Literatur findet man das daraus 
					entstandene Ergebnis vielfach als sogenannte RLM GL/C Liste. 
					Um auch die Sachgebiete erkennen zu lassen, wurden ihnen 
					eigene Kennnummern zugeteilt. Dieser Regel waren z.B. auch 
					der Automobil- und der Schiffsbau sowie auch Einzelgeräte 
					unterworfen, so dass aus einer Zeichnungs-, bzw. Typennummer 
					klar zu erkennen war, um welches Produkt, nicht nur aus der 
					Luftfahrtindustrie es sich handelte. Die Regelung ging sogar 
					noch weiter nach unten. Auch für die Baugruppen eines 
					Flugzeugs wurden Nummern festgelegt, die sich ebenso im 
					Aufbau der Handbücher wiederfinden. Das Rumpfwerk erhielt 
					die 1, das Fahrwerk 2, das Leitwerk 3 und das Steuerwerk 4. 
					Die Nummer 5 wurde dem Tragwerk, die 6 dem Triebwerksgerüst, 
					die 7 der Triebwerksanlage, die 8 den Triebwerksbehältern, 
					die 9 der Ausrüstung und die 12 der Bewaffnung zugeteilt. 
					Mit Kenntnis dieser Nummern kann somit die Zugehörigkeit 
					einzelner Bauteile sowohl zu einer dieser Gruppen als auch 
					zu einem bestimmten Flugzeug ermittelt werden. 
					 
                        | Sachnummer | Produkt |  
                        | 8- | Flugzeuge, Hubschrauber und Fernlenkwaffen |  
                        | 9- | Kolbentriebwerke und Gerätebau |  
                        | 108- | Segel-Flugzeugbau (mit Ausnahme von Horten, diese  erhielten ebenfalls 8-) |  
                        | 109- | Strahltriebwerke und Raketenmotoren |  
					Die nach der Sachnummer zugeteilte GL/C Nummer wurde i.d.R. 
					vergeben, wenn ein Entwicklungsauftrag erfolgte. Auch 
					Sonderwünsche von Herstellern wurden bei der Zuteilung 
					berücksichtig. Ebenso konnten GL/C Nummern wiederbelegt 
					werden, wenn das Produkt im Entwicklungsstadium eingestellt, 
					oder nur ein Prototyp gebaut, wurde. Nicht alle Hersteller 
					hielten sich zunächst an die neue Weisung ihre Zeichnungen 
					und Entwürfe mit der neuen Sach- und GL/C Nummer zu 
					kennzeichnen. Des weiteren gaben die Hersteller ihre 
					Produkte nun mit ihren Herstellernamen und den ersten zwei 
					Buchstaben ihres Herstellernamens als Herstellerbezeichnung 
					an, wobei der erste Buchstabe groß- und der zweite stets 
					klein geschrieben wurde. Die Ausnahmen dieses Regelwerks 
					waren, Blohm und Voss = BV, AGO = Ao, sowie DFS =
					DFS. Von dieser Regelung nicht betroffen, waren die 
					Flugmotorenhersteller und die Segelflugzeugbauer. 
					Nachfolgend die Übersicht der deutschen Luftfahrtindustrie 
					und deren Bezeichnungen.
					Eine vollständige Liste aller Luftfahrthersteller und 
					Zulieferer, welche zunächst die zahlreichen Luftsportgruppen 
					und später dann die im Aufbau befindliche Luftwaffe 
					belieferten, ist so umfangreich, dass hier nur die 
					wichtigsten Hersteller genannt werden. Von ihnen wiederum 
					gehörten Arado, Dornier, Focke-Wulf, Heinkel, Junkers und 
					Messerschmitt bei weitem zu den wichtigsten der 
					Rüstungsindustrie. Sollte in der Übersicht keine 
					Bezeichnung ab 1933 angeben sein, so erfolgte die GL/C 
					Nummer direkt nach dem Herstellernamen, sofern eine vergeben 
					wurde. Namen, wie Rhönsperber, Zögling oder Habicht waren 
					besonders bei den Segelflugzeugbauern weit verbreitet und 
					bleiben Eigennamen, d.h. ohne Herstellerbezeichnung, für das 
					Produkt. Bei den Flugzeugherstellern, bzw. Hubschraubern und 
					Lenkwaffen, war dies nicht der Fall. Hier waren Beinamen oft 
					zum Muster angegeben, wobei man unterscheiden sollte 
					zwischen vom Hersteller vergebene Beinamen und die durch das 
					Volk oder den Truppen geprägte Beinamen. Mehr dazu siehe 
					Kategorie 'Luftwaffe-Glossar' - 'Firmen, Truppen, Tarn- und 
					Volksbezeichnungen'. Ein interessanter Aspekt ist, dass sich 
					die Firmenlogos der Hersteller mit der Zeit geändert haben, 
					sei es Aufgrund von Firmenübernahmen, dass dadurch das 
					'alte' Firmenlogo verschwand, dass sich der Zweig des 
					Flugzeugbaus in einer bis dahin nicht Flugzeugproduzierenden 
					Firma ansiedelte, oder einfach im Zeichen der Zeit (siehe 
					Grafiken auf dieser Seite). 
                   
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                        | Die deutsche Luftfahrtindustrie und deren Bezeichnungen |  
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                        | Firma, Gruppe oder Konstrukteur |  | Herstellerbezeichnung ab 1933 |  
                        | Herstellerbezeichnung von 1919 bis 1933 |  |  
                        | Bezeichnung | Herstellername | Bezeichnung |  
                        | Albert Kalkert (Konstrukteur bei Gothaer) | (1) | Gotha | Ka |  
                        | Albatros Flugzeugwerke GmbH (1931 Anschluss an Focke-Wulf)
 | L | Albatros | Al |  
                        | Arado Flugzeugwerke, GmbH | S, SC, SD, SSD, W, J, V, L | Arado | Ar |  
                        | Aktiengesellschaft Otto, AGO Flugzeugwerke | (1) | AGO | Ao |  
                        | Argus Motoren, GmbH | (1) | Argus | As |  
                        | Bachem-Werke, GmbH | (1) | Bachem | Ba |  
                        | Bayerische Flugzeugwerke (1938 Anschluss an Messerschmitt)
 | BFW | Messerschmitt | Bf |  
                        | Bücker Flugzeugbau, GmbH | (1) | Bücker | Bü |  
                        | Blohm und Voss, Abteilung Flugzeugbau | (1) | Blohm und Voss | BV |  
                        | Brandenburgische Motorenwerke (1939 Anschluss an BMW)
 | (1) | BMW | Bramo |  
                        | BMW Flugmotoren GmbH | (1) | BMW |  
                        | Daimler-Benz AG | (1) | Daimler-Benz | DB |  
                        | Rhön Rositten Gesellschaft, RRG (ab 1933 Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug)
 | Eigennamen | DFS |  
                        | Dornier Werke, GmbH | Rs, R, V, CL, D, Cs, Gs, Do G, Do L, Komet, Do A, Spatz, 
						Wal, Do B, Do F, Do C, Do D, Do E, Do H, Do L, Do J, N 
						25, Do J, Do R, Do K, Do N, Do P, Do Q, Do S, Do T, Do 
						X, Do Y | Dornier | Do |  
                        | Erla-Maschinenwerk, GmbH | M, Me, Erla | Erla | unverändert |  
                        | Edmund Schneider Grunau (ESG) | 1 usw. | Grunau | unverändert |  
                        | Akaflieg Achen | KF,S,N | FFG-Achen | FVA |  
                        | Akaflieg Berlin | Eigennamen | FFG-Berlin | B |  
                        | Akaflieg Braunschweig | LF, MB | FWG-Braunschweig | unverändert |  
                        | Akaflieg Darmstadt | Eigennamen | FFG-Darmstadt | D |  
                        | Akaflieg München | Eigennamen | FFG-München | Mü |  
                        | Akaflieg Chemnitz | (1) | FAG-Chemnitz | C |  
                        | Akaflieg Eßlingen | (1) | FAG-Eßlingen | E |  
                        | Akaflieg Hannover | (1) | FFG-Hannover | AFH |  
                        | Akaflieg Stuttgart | (1) | FFG-Stuttgart | Fs |  
                        | Focke-Achgelis & Co., GmbH | (1) | Focke-Achgelis | Fa |  
                        | Focke-Wulf Flugzeugbau, GmbH | A, GL, F, S, W, K, C, L, AL, AW | Focke-Wulf | Fw |  
                        | Gerhard Fieseler Werke, GmbH | F | Fieseler | Fi |  
                        | Anton Flettner | (1) | Flettner | Fl |  
                        | Flugtechnische Fertigungsgemeinschaft Prag | (1) | FFG | Fg |  
                        | Flugzeugwerk Halle, FWH (1936 Anschluss an Siebel)
 | (1) | Siebel | Fh |  
                        | Gothaer Waggonfabrik A.G. (GWF) | (1) | Gotha | Go |  
                        | Hamburger Flugzeugbau, GmbH (HFB) (1937 Anschluss an Blohm und; Voss)
 | (1) | Blohm und Voss | Ha |  
                        | H. Schneider A.G. Leipzig | (1) | HASAG | ? |  
                        | Ernst Heinkel A.G | HE, HD | Heinkel | He |  
                        | Heinz Sombold | (1) | Sombold | So |  
                        | Hellmuth Walter, Kiel | (1) | HWK |  
                        | Henschel Flugzeugwerke A.G. | (1) | Henschel | Hs |  
                        | Hirth Motoren, GmbH - Albert Hirth A.G | (1) | Hirth | HM |  
                        | Reimar und Walter Horten | (1) | Horten | Ho |  
                        | Dr. Ing. Ulrich Hütter | (1) | Hütter | Hü |  
                        | Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G | J, R, G-Typ, G, F, K, T, A, R, H, W, S, A, Ju | Junkers | Ju |  
                        | Junkers Flugzeug- und Motorenwerke A.G | (1) | Junkers | Jumo |  
                        | Hans Klemm Flugzeugbau | L, VL, FL, WL | Klemm | Kl |  
                        | Klöckner-Humboldt-Deutz A.G. | (1) | Deutz | DZ |  
                        | Kurt Tank (Chefkonstrukteur bei Focke-Wulf) | (1) | Focke-Wulf | Ta |  
                        | Alexander Lippisch (2) (Konstrukteur für Messerschmitt und DFS)
 | (1) | Messerschmitt und DFS |  
                        | Dr. Kröber & Sohn | (1) | Kröber | M |  
                        | Bruno Nagler und Franz Rolz | (1) | Nagler-Rolz | NR |  
                        | Messerschmitt A.G. | M, S | Messerschmitt | Me |  
                        | NSFK | Eigennamen | NSFK | unverändert |  
                        | Rheinmetall-Borsig A.G. | (1) | Rheinmetall-Borsig | Rh.B |  
                        | Siemens & Halske Flugmotorenwerk A.G. (1936 Anschluss an Brandenburgische Motorenwerke)
 | (1) | Bramo | Sh |  
                        | Siebel Flugzeugwerke K.G. (SFW) | (1) | Siebel | Si |  
                        | Schmidding, Tetschen-Bodenbach | (1) | Schmidding |  
                        | Schempp-Hirth, Sportflugzeugbau Göppingen | (1) | Schempp-Hirth | Gö |  
                        | Segelflugzeugbau Kassel (SFB) | Eigennamen | Segelflugzeugbau Kassel | unverändert |  
                        | Sportflugzeugbau Weimar, Schmidt u. Klaus | Eigennamen | Sportflugzeugbau Weimar | unverändert |  
                        | Schwarzwald-Flugzeugbau Donaueschingen | Eigennamen | Flugzeugbau Donaueschingen | unverändert |  
                        | Jacobs-Schweyer, Mannheim-Ludwigshafen | Eigennamen | Jacobs-Schweyer | unverändert |  
                        | Alexander Schleicher | Eigennamen | Schleicher | unverändert |  
                        | Skoda-Kauba | (1) | Skoda | Sk |  
                        | Luftfahrtforschungsanstalt, Braunscheig-Volkenrode | (1) | LFA | F |  
                        | Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Abteilung Flugzeugbau/Messerschmitt | LZ | Flugzeugbau/Messerschmitt | ZMe |  
                        | Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Abteilung Flugzeugbau/SNCASO (Frankreich) | LZ | Flugzeugbau/SNCASO | ZSo |  
                        | Weser Flugzeugbau, W.F.G. | We, WP, AT, P | Weser | We |  
                        | Weber ? | (1) | Weber | EW |  
                        | Westphälisch-Anhaltische Sprengstoff A.G | (1) | WASAG |  
                        | Wiener-Neustädter Flugzeugwerke | HV, Wn | WNF | Wn |  
                        | Zündapp-Werke GmbH | (1) | Zündapp | Z |  
                        | 
                        
                        | (1) * | Entweder vor 1933 noch nicht existent, oder die Bezeichnung nach 1933 wurde auch schon vor 1933 geführt |  
                        | (2) | Keine Umbezeichnung bei diesen Herstellern erfolgt, erst als sich Lippisch 1943 selbständig machte, erfolgte die Bezeichnung 'Li' |  |  
                      
                        |  |  
                      
                        |  |  
                        | Zusammenfassend gesehen, wurde ab 1933 der Hersteller, 
						von Flugzeugen, Hubschraubern, Kolbentriebwerken, 
						Strahltriebwerken und Raketenmotoren, i.d.R. mit der 
						Herstellerbezeichnung und der zugewiesenen GL/C Nummer, 
						angegeben, z.B. 8-111 = Heinkel He 111, oder 9-132 = BMW 
						132. Darauf konnten noch Beinamen, siehe dazu Kategorie 
						Luftwaffe/Glossar/Firmen, Truppen, Tarn- und 
						Volksbezeichnungen,
                        folgen. Die Sachnummer entfiel bei dieser Angabe bis auf 
						wenige Ausnahmen. Meist unbedeutsame 
						Hersteller, wie Breuer oder Zündapp hielten sich strickt 
						an die Weisung und bezeichneten ihre Motoren sogar bei 
						der Herstellung in Serieproduktion, mit Sach- und GL/C 
						Nummer, z.B. Zündapp Z 9-092. Bei 
						Firmenübernahmen, Fusionen oder dergleichen, blieben die 
						alten Herstellerbezeichnungen beim neuen Hersteller 
						erhalten, gleiches galt für Bezeichnung eines 
						Konstrukteurs, der bei einem Hersteller Chefkonstrukteur 
						war. Das heißt, ein bei den Bayerischen Flugzeugwerken 
						gebautes Flugzeug 'BFW 109', blieb bei der Übernahme von 
						Messerschmitt eine 'BFW 109' = Messerschmitt Bf 109. Ein 
						'Sh 14' Motor der bei Siemens und Halske gebaut wurde, 
						blieb ein 'Sh 14', auch nach der Übernahme von den Brandenburgischen 
						Motorenwerken = Bramo Sh 14. Ein Entwurf vom 
						Chefkonstrukteur Kurt Tank bei Focke-Wulf, erhielt seine 
						Bezeichnung 'Ta', z.B. für Focke-Wulf Ta 154. Ebenso 
						verhielt es sich mit den Herstellerbezeichnungen vor 
						1933. Eine bei Junkers gebaute 'W 33', blieb eine 
						Junkers W 33 und wurde nicht zur Junkers Ju 33, obwohl 
						die '33' in der GL/C Liste ergänzt wurde. Dem lag aber 
						zu Grunde, dass die 'W 33' auch noch nach 1933 
						produziert und im Einsatz der Luftwaffe war. |  
                      
                        |  |  
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                        | Die Bezeichnungen für ein Baumuster in der Luftfahrtindustrie |  
                        |  |  
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                        |  |  
                        | 
						Bei einigen Herstellern wurden Projekte mit 'P.' 
						bezeichnet, bsp. Messerschmitt P.1101, bei Junkers wurde 
						noch die Bezeichnung 'EF', für Experimentalflugzeug 
						geführt, bsp. Junkers EF 126. Die Nummernvergabe für ein 
						Projekt 'P.' oder 'EF' war nicht GL/C konform, d.h. die 
						Nummern wurden offensichtlich selbst von den jeweiligen 
						Herstellern vergeben. Kam es nun nach der Projektierung, 
						Vergabe der GL/C Nummer und Entwicklung eines Musters 
						zum ersten Bau, so wurde der erste Prototyp i.d.R. mit 
						'V' für Versuchsmuster bezeichnet, z.B., Ar 196 V3, war 
						das dritte Versuchsmuster der Ar 196. Wenn ein 
						Flugzeugmuster von der Lufthansa oder von der Luftwaffe 
						bestellt wurde, so wurden je nach Baumusterausführung, 
						nach alphabetischer Reihenfolge, Buchstaben vergeben, 
						z.B. Fw 200 'A', Fw 200 'B' usw., d.h, die Reihenfolge 
						wurde der entsprechenden Weiterentwicklung des 
						Flugzeuges zu Grunde gelegt. Untervarianten einer 
						Baumusterausführung, fingen mit der Zahl '0' an, und mit 
						Bindestrich getrennt zur Baumusterausführung, z.B. A-0 
						oder B-3. Man bezeichnet die 0 auch mit Null Serie, denn 
						diese war wiederum eine weitere Entwicklung bis zur 
						endgültigen Ausführung. Diese wurden in Zahlenfolge mit 
						0 beginnend, z.B. Fi 167 A-05 oder BV 222 C-012, 
						angegeben.  Hatte ein Baumuster die Bezeichnung bsp. 'A-1' erhalten, 
						so konnte auch diese in Serienproduktion mit einem 
						weiteren Buchstaben ergänzt werden, wenn das Baumuster 
						z.B. mit unterschiedlicher Motorisierung ausgestattet 
						wurde, bsp. Me 262 A-1a = 2 x Jumo 004 B, oder Me 
						262 A-1b = 2 x BMW 003. Zu einer Baumusterausführung gab 
						es für entsprechend zweckmäßige Einsatzgebiete, bzw. für 
						den Fronteinsatz erforderlich, so genannte Rüst- und 
						Umbausätze. Rüstsätze wurden mit 'R' bezeichnet mit 
						darauf folgender Nummer des Rüstsatzes, bsp. Bf 109 
						G-6/R6. Ebenso verhielt es sich mit dem Umbausatz, der 
						mit 'U' bezeichnet wurde, bsp. Me 410 B-2/U4. Für andere 
						Modifikationen bzw. Ergänzungen zur Baumusterausführung 
						gab es folgende Bezeichnungen, z.B. Fi 156 C-3/Trop 
						(Tropenausführung) oder Fw 190 A-4/Jabo (Jagdbomber). 
						Ein projektiertes Muster konnte auf ein bereits 
						produziertes Muster des Herstellers basieren. Um die 
						'Verwandtschaft' dieser Flugzeugmuster zu belegen, 
						wurden diese Muster in hunderter Schritten bezeichnet, 
						bsp. Ju 88, Ju 188, 
						Ju 288, Ju 388 und Ju 488, 
						oder He 70, He 170 
						und He 270.Um die unterschiedlichen Varianten der Baumuster noch 
						einmal zu verdeutlichen, hier ein Beispiel an der 
						Messerschmitt Me 262:
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                        | Me 262 | A-1a | A-1a/R1 | A-1b | A-2a | A-1a/U3 | B-1a | B-1a/U1 | C-1a | C-2b |  
                        | Muster (Typ)
 | Jagd- flugzeug
 | Jagd- flugzeug
 | Jagd- flugzeug
 | Schnell- bomber
 | Aufklärer | Schul- flugzeug
 | Behelfs- Nachtjäger
 | Abfangjäger | Abfangjäger |  
                        | Triebwerk | 2x Jumo 004 B
 | 2x Jumo 004 B
 | 2x BMW 003 R
 | 2x Jumo 004 B
 | 2x Jumo 004 B
 | 2x Jumo 004 B
 | 2x Jumo 004 B
 | 2x Jumo 004 B
 1xHWK
 109-509
 | 2x BMW 003 R
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                        | Besatzung | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 |  
                        | Bewaffnung | 4xMk 108 | 24xR/4M | 4xMk 108 | 2xMk 108 | 1xMk 108 | 4xMk 108 | 4xMk 108 | 4xMk 108 vorgesehen
 6xMk 108
 | 4xMk 108 vorgesehen
 6xMk 108
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                        | Ausrüstung | FuG16ZY oder 24a
 FuG 120
 FuG 29
 FuG 25
 |  |  |  | 2xRB50/30 | 2x300 Liter Zusatztank
 | FuG 218 Neptun oder
 FuG Naxos
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                        | Eine kaum übersehbare Zahl von Zulieferer-Firmen sorgte 
						dafür, dass die Montage in der Luftfahrtindustrie nie 
						zum Stillstand kam. Besonders im Bereich der 
						Flugzeugelektrik oder der sonstigen 
						Triebwerks-Ausrüstung zählten heutige Weltmarken, wie 
						etwa Daimler-Benz (jetzt Daimler-Chrysler) und BMW, schon damals - neben 
						den bekannten Junkers Flugmotoren Werken - zu den 
						wichtigsten Anbietern. Viele der kleineren Hersteller 
						wurden im Laufe des Krieges von den zuvor genannten 
						Werken übernommen oder trugen als Lizenznehmer dazu bei, 
						dass die verschiedenen Großserien die in den 
						Lieferplänen genannten Stückzahlen erbrachten. Dies darf 
						jedoch keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass auch die 
						größten ihrer Branche, etwa Junkers oder Heinkel, fremde 
						Produktionslizenzen besaßen und - zumeist vor Beginn des 
						Krieges - zahllose Schulflugzeuge produzierten. Die Firmenprofile sind in den jeweiligen Kategorien Motorflugzeugbau und Segelflugzeugbau aufgeführt 
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