Eine Fla-Rakete von revolutionärer
Charakteristik, welche im November 1942 in Auftrag gegeben
wurde, um die deutschen Heeres-Flakbatterien zu verstärken. Sie
wurde von einer umgebauten 88 mm Flaklafette mit Hilfe von einer
Batterie von 6 Feststoff-Beschleunigerraketen gestartet. Nach
Erreichen der Marschgeschwindigkeit wurde die erste Stufe
abgeworfen. Danach wurde der zweite Antrieb mit seinen sechs
Düsen, schräg seitlich im Schwerpunkt des Flugkörpers
angeordnet, automatisch gestartet. Im Heckteil befand sich der
Sprengkopf, während das Vorderteil den Lenkmechanismus und die
Servomotoren für das kreuzförmige Ruder am Bug enthielt. Die
Bezeichnung der Rakete war R- 1 und ihre Produktion wurde
eingestellt, nachdem zwischen August 1943 und Dezember 1944
genau 82 Probeflüge gemacht worden waren. Die Flugsteuerung
erfolgte vom Boden aus über Funkimpulse. An den Flächenspitzen
befanden sich Leuchtraketen, welche dem Bedienungspersonal
halfen, den Flug der Rakete zu verfolgen. Die Auslösung der
Sprengsatz-Zündung wurde ebenfalls vom Boden aus durch codierte
Funkimpulse gesteuert. Die Ausführung R-III hatte einen
Konrad-Antrieb mit Flüssigtreibstoff und nur zwei
Feststoff-Beschleunigungsraketen, seitlich befestigt und während
des Fluges abwerfbar. Die R-III war für die Fla-Einheiten der
Luftwaffe vorgesehen. Bis Dezember 1944 waren sechs Prototypen
erprobt worden, obgleich sie keine Konrad-Antriebe hatten und
wahrscheinlich nur Feststoffantriebe benutzten. |