Dieses
ferngelenkte Luft/Luft Projektil basierte auf einem Projekt von
Dr. Wagner aus dem Jahre 1941. Es wurde damals abgelehnt, jedoch
1943 wieder vorgeschlagen. Die Serienfertigung begann im selben
Jahr in den Henschelwerken in Schönefeld bei Berlin unter der
Leitung von Ingenieur Hesky. Durch die späte Lieferung des
Annäherungszünders "Rüssel" wurde die Fertigstellung verzögert.
Der erste Schuss wurde am 22. Dezember 1944 von einer Ju 88 A-4
abgefeuert. Für die praktische Auswertung mussten dreihundert
Projektile auf dem Erprobungsgelände Karlshagen verschossen
werden, dabei verwandte man die schweren Nachtjäger Ju 88 G-1,
Ju 388 J-1 und Dornier Do 217 J. Wahrscheinlich wurden auch
einige auf echte Ziele abgefeuert. Die Tests ergaben, dass die
optimale Schussposition hinter dem Ziel ist, mit einer maximalen
Abweichung von 30°. Das Projektil wurde vom feuernden Flugzeug
funk gesteuert und diese Steuerung war empfindlich gegen
elektronische Störmaßnahmen. Für eine schwerere und stärkere
Ausführung wurde Draht-Fernlenkung vorgeschlagen. Einige
Probeexemplare dieser Version, genannt Hs 298 V2, wurde noch vor
Kriegsende hergestellt. Ein Vorrat von 135 gerade fertig
gestellten Projektilen der ersten Version wurde bei einem
Angriff der sowjetischen Luftwaffe auf das Werk Wansdorf
zerstört. Sie waren dort zwischengelagert worden. |