Die Idee, Raketen unter Wasser zu starten, kam
von dem Peenemünder Dr.-Ing. Ernst Steinhoff. Kein Wunder, denn
sein Bruder war der U-Bootkommandant Kapitänleutnant Steinhoff.
Um überhaupt erste Versuche durchführen zu können, nutzte man
vorhandene Pulverraketen. Unter Verantwortung von Walter
Dornberger (= Namensgeber) waren in den 30er Jahren für die sog.
Nebeltruppe, einer militärischen Einheit anfangs für das
Vernebeln zuständig, verschiedene Raketenwerfer entwickelt
worden. So z.B. auch das Do-Gerät 38, das für Fallschirmjäger
vorgesehen war. Ab 1941 fertigte man u.a. das "Schwere Wurfgerät
41", ein aus Stahl gefertigtes Gestell für vier Stahlpackkisten.
Jeweils sechs Stahlpackkisten wurden in einem Werfergestell
behelfsmäßig auf Deck des U-Bootes U 511, das zur IX C-Klasse
gehörte, befestigt. Am 4.Juni 1942 fanden die ersten
Schussversuche von diesem U-Boot im getauchten Zustand in der
Nähe der Greifswalder Oie statt. Es gab weniger Probleme als
erwartet. Die Tauchtiefe betrug 10-15 m. Wenn auch die erreichte
Entfernung nur 4 km betrug, so hatte sich das Verfahren in
mehreren Salven als praktikabel erwiesen. Durch die anfängliche
"Führung" der Geschoss im Wasser ergab sich eine geringere
Streuung. So lag der Gedanke nahe, auf an der Küste gelagerte
Ziele, insbesondere au Treibstofftanks, aus etwa drei
Kilometer Abstand zu schießen. Da das Marinewaffenamt mit dem
behelfsmäßigem Aufbau der Werfergestelle nicht zufrieden war,
konnten sich die U-Boote jedoch nicht mehr so nah an gegnerische
Küsten heranwagen. |