Aufklärung im Frontbereich
ist bei der strategischen Planung von großer Wichtigkeit,
um über den Verlauf von gegnerischen Stellungen,
Nachschubverbindungen und Aufmarschformationen einen
Überblick zu bekommen. Diese Informationen wurden sowohl
durch Nahaufklärer konventioneller Bauweise (z. B. FW 189,
Hs 126, Fi 156) als, auch mit unbemannten ferngesteuerten
Kleinstflugzeugen gesammelt und am 'grünen Tisch' bei der
eigenen Planung berücksichtigt. Das Gerät Argus As 292 war
anfänglich ein einfaches Miniaturflugzeug, bestehend aus
einem stabförmigen Rumpf an den das Leitwerk, Flächen,
Motor und Steuereinrichtung sowie die Nutzlast befestigt
waren. Im Laufe der Entwicklung wurde der Forderung nach
mehr Reichweite und größerer Nutzlast durch die
Vergrößerung des Rumpfes und stärkere Triebwerke gerecht,
wobei der ursprüngliche konstruktive Aufbau jedoch
beibehalten werden konnte. Das Aufklärungsgerät As 292
lief unter der Projektbezeichnung "Fernfeuer" bei der Fa.
Argus, deren eigentliches Lieferprogramm Motoren und
Luftschrauben umfasste. Der As 292 Nahaufklärer wurde in
einer Serie von über 100 Stück gebaut. Die ersten
Maschinen hatten einen 3 PS Motor (70 cm³), die größere
Version 140 cm³ Motoren mit ca. 6-7 PS. Zum Betrieb der
Fernsteueranlage wurde ein Generator hinten an die Motoren
angeflanscht. Die Entwicklung der As 292 geht auf Pläne
von Dr. Gosslau aus dem Jahr 1937 zurück, der
entsprechende Versuchsmodelle in Zusammenarbeit mit der
Fa. Lorenz und der DFS. anstellte. Die spätere
Serienherstellung fand dann im Jahr 1942/43 bei der Fa.
Argus statt. |