Von dieser kleinen, in Wien sitzenden Firma
wurden zwei Versuchshubschrauber gebaut. Der eine,
seltsamerweise mit der höheren Nummer 55, entstand 1941 als
zusammenfaltbarer Rucksackhubschrauber. Er hatte als Neuerung
einen Einblattrotor, bei dem der 40 PS starke Motor als
Gegengewicht mit drehte. Den drehmomentfreien Antrieb des Rotors
selbst lieferten zwei in etwa 3m Abstand vom Drehpunkt
angeordnete und anscheinend durch eine Fernwelle im Rotorblatt
angetriebene gegenläufige Luftschrauben. Damit wurden etwa Ende
1942 Probeläufe in einer Halle durchgeführt. Der darauf
aufbauende Entwurf NR 54 V 1 hatte ein pyramidenartiges
Fahrgestell mit einem Sitz für den Flugzeugführer und einem
ebenfalls einflügeligen Rotor mit einem Antrieb gleicher Art wie
beim Vorgängermodell, aber mit einem nur 24 PS starken Motor.
Wegen zu hohen Gewichts (80 kg) erfüllte das Gerät nicht die
Erwartungen. Erst die NR 54 V 2 konnte geflogen werden. Bei ihr
war der Einblattrotor durch einen normalen Zweiblattrotor von
7,93 m Durchmesser ersetzt. Auf jedem Rotorblatt saß nun ein 8
PS Argus Motor mit einer Luftschraube, womit der Rotor
angetrieben wurde. Das Gewicht war auf 45 kg gesenkt worden.
Diese Anordnung bewährte sich. Gesteuert wurde mit zwei Hebeln,
von denen der eine die Einstellwinkel der Blätter (von 12° bis
zur Autorotationsstellung von 4°), der andere die
Motorenleistung regelte. Auch Nagler war gegen Kriegsende von
Wien nach Zell am See ausgewichen, wo er und seine Geräte in
amerikanische Hände fielen. Während die V 1 als uninteressant in
Österreich blieb, wurde die V 2 in die USA verbracht. |