Klemms Erstling, die Daimler L 15, in
Fortsetzung der Zählweise seiner beiden vorangegangenen
Kriegsflugzeugkonstruktionen so bezeichnet, war ein
Leichtflugzeug mit einem nur 7,5 PS (5,5 kW) starken
Indian-Motorradmotor. Im Frühjahr 1919 gab es jedoch bereits
beim Rollen Bruch. Neu aufgebaut, zunächst als Segelflugzeug
erprobt und schließlich mit einem 12 PS (8,8 kW)
Harley-Davidson-Motor ausgestattet, machte sein neuer
Mitarbeiter, Dipl.-Ing. Martin Schrenk, damit Aufsehen erregende
Flüge. Unter anderem nahm die L 15, diesmal auf Schwimmern, 1924
an der "Bodensee Flugwoche" teil. Er brachte Klemm dazu,
anstelle des Wohlabgerundeten Rumpfes der L 15 beim nächsten
Entwurf, der L 20 (immer noch als Daimlerflugzeug), einen nun
einfach zu bauenden vierkantigen Rumpf vorzusehen. Dieses
Flugzeug, von dem mehr als 100 Stück gebaut wurden, mit einem
nur 20 PS (15 kW) starken Motor aus dem eigenen Haus, einer
Konstruktion von Ferdinand Porsche versehen und ging bald in
alle Welt. 1926 machte sich Klemm dann selbstständig und
gründete die Leichtflugzeugbau Klemm GmbH in Böblingen. Mit
einer L 20 machte Freiherr Friedrich-Karl von König-Warthausen
1928 einen Aufsehen erregenden Flug bis nach Bangkok und
Singapur, von dem er in zwei Büchern berichtete und der ihm den
Hindenburg-Pokal, die höchste deutsche Auszeichnung für
fliegerische Leistungen, einbrachte. Dieselbe Auszeichnung
erhielt vier Jahre später auch Elli Beinhorn, nachdem sie mit
einer Klemm Kl 26 mit Argusmotor um die Welt geflogen war. Die
Flugschule, die der Firma angeschlossen war, brachte viele
später sehr bekannt gewordene Flieger hervor. Aus der L 20
entstand, jetzt aber schon unter der Leitung des Nachfolgers von
Schrenk, Robert Lusser, dann sein wohl bekanntestes Flugzeug,
die Klemm L 25, die später in Kl 25 umbenannt wurde. Sie brachte
es bereits auf über 600 Stück, wobei nicht weniger als 14
verschiedene Motorentypen eingebaut sein konnten. Lizenzen
wurden nach Großbritannien und in die USA vergeben. Die erste
Ausführung der L 25, die zwischen 1927 und 1929 gebaute Klemm L
25a, erhielt als Triebwerk einen 22 PS Mercedes Flugmotor.
Zwischen 1928 und 1929 wurde die Klemm L 25 I und IW gefertigt,
die wie die im gleichen Zeitraum gebaute Klemm L 25a I einen
französischen Salmson AD 9-Sternmotor von 45 PS Startleistung
besaß. 1931 entstanden noch die Klemm L 25 b, wiederum mit einem
22 PS Mercedes, und die Klemm L 25 b VII mit einem Hirth HM 60.
Die 1933 schließlich entstandene Klemm L 25 d II besaß einen
Siemens Sh 13 a von 88 PS. Insgesamt wurden etwa 600 Klemm L 25
gebaut. Der größte Anteil davon entfiel auf die unten näher
beschriebene Version Klemm L 25 D VII R, die sich von 1931 bis
1939 in der Fertigung befand. 1929 erschien bei gleichem Aufbau
wie die L 25 die Weiterentwicklung L 26 für stärkere Motoren.
Von ihr wurden zwischen 1930 und 1936 etwa 50 Maschinen gebaut.
Wie auch die L 25 wurde sie immer wieder weiterentwickelt und
mit leistungsstärkeren Motoren versehen oder auf Schwimmer oder
Skier gesetzt. Hauptbauvariante war die Klemm L 26c V mit einem
Argus As 8 von 120 PS Startleistung. |