Das sechsmotorige Flugboot BV 222 mit seinen
beeindruckenden Proportionen war bereits vor dem II.WK für den
Luftverkehr über den Nord-Atlantik entworfen worden. Der erste
Prototyp V 1 flog allerdings erst am 7. September 1940 mit
Flugkapitän Rodig am Steuer, der auch die ersten
Langstreckenerprobungen damit machte, bevor die Luftwaffe das
Flugzeug übernahm. Es folgten mit den Flugzeugen V 2 bis V 6 und
der V 8 weitere Flugzeuge, die alle Sternmotoren Bramo 323 als
Antrieb hatten. Die V 7 bekam als erste Dieselmotoren Jumo 207,
wie auch die weiteren vier Flugzeuge, welche mit BV 222 C
bezeichnet wurden. Alle wurden, ausgerüstet mit
unterschiedlicher Verteidigungsbewaffnung, zunächst als
Transporter bei der Lufttransportstaffel (See) 222 im
Mittelmeerraum zwischen Italien und Nord-Afrika bzw. später bei
der Seeaufklärungsgruppe 129 in Biscarosse über dem Atlantik
eingesetzt, wobei mehrere der Flugboote durch Feindeinwirkung
verloren gingen. Für den Einsatz über See waren
Hohentwiel-Suchgeräte und Neptun Rückwärtswarngeräte
eingebaut. * Die BV 222 V 2, aufgenommen im Billefjord im
äußersten Norden Norwegens zwischen dem 6. und 8. Juli 1944, wo
das Flugzeug diesen Tarnanstrich für seinen Hilfeflug zur Insel
Alexandraland (Franz-Josefs-Archipel) erhalten hatte. Eine bei
der deutschen Wetterstation "Schatzgräber" auf dieser Insel in
der Arktis gelandete Fw 200 von Oblt. Karlheinz Stahnke, war bei
der Landung auf unvorbereitetem Gelände, einem Geröllfeld,
beschädigt worden und brauchte Ersatzteile und Werkzeug, um für
den Rückflug mit der dort abzuholenden Stationsbesatzung wieder
flott gemacht werden zu können. Dazu war die BV 222 V 2 von
Biscarosse über Travemünde zum Billefjord geholt worden. Sie
startete von dort in die Arktis am 8. Juli um 18:52, der Abwurf
über der Insel erfolgte am 9. Juli gegen 2 Uhr und um 6:52
landete die Maschine wieder im Billefjord. Sie blieb dann in
Norwegen. Auf ihr ließ sich nach Kriegsende noch eine
amerikanische Besatzung einweisen, bis dann die Engländer das
Flugzeug dort versenkten. Das letzte der Flugboote, die C-013,
war bei Kriegsende noch nicht fertig. Geplant war übrigens auch
eine Landversion der BV 222, welche unter der Projektnummer P.
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