Im Jahre 1941 erhielt Messerschmitt den Auftrag,
aus der Bf 109 einen Höhenjäger abzuleiten. Es entstand
daraufhin die Me 155 A, eine abgewandelte Bf 109 mit
vergrößerter Fläche und gesteigerter Motorleistung durch
Verwendung eines Hirth-Turboladers. Obwohl das RLM dem Entwurf
zustimmte, blieb er aus verschiedenen Gründen liegen. Inzwischen
waren jedoch Konstruktionsbüro und Entwicklungsabteilung der
MesserschmittWerke vollkommen ausgelastet, so dass der Entwurf
an Blohm und Voss weiterging, wo er von Grund auf überarbeitet
wurde. Gleichzeitig wurde eine Attrappe gebaut und Ende 1943 mit
dem Bau des Prototyps begonnen, der nun die Bezeichnung BV 155 B
erhielt. Der Erstflug soll im September 1944 stattgefunden
haben, doch findet sich im Flugbuch des Werkspiloten Röttger
Hilleke unter dem Datum 7. Februar 1945 noch ein Eintrag "1.
Flug mit BV 155". Ob dies sein erster Flug damit war oder der
des Flugzeugs, war nicht zu klären. Es könnte aber auch der
Erstflug mit der V2 gewesen sein, die von den Amerikanern in die
USA mitgenommen wurde, wo sie heute im Lager der Smithsonian
Institution in Silver Hill/Maryland auf ihre Restaurierung
wartet. |